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Die Aufzucht
Es ist mir eine grosse Freude, die Welpen von der Sekunde
ihrer Geburt mit viel Liebe und optimaler Beschäftigung
durch ihre erste Prägephase bis zu ihrer Abgabe an die
neuen Besitzer zu begleiten. Und natürlich setze ich
alles daran, dass sich die werdende Mutter wohl und geborgen
fühlt, so lasse ich die Mutterhündin z.B. in den
letzten Tagen der Trächtigkeit nicht mehr alleine
ja genau, sie schläft dann auch bei mir im Bett, wenn
sie es mag... Meine Hundinis orientieren sich schon im normalen
Alltag an mir und so ist es für mich selbstverständlich,
dass ich der werdenden Hundemammi gerade vor und während
der Geburt rund um die Uhr beistehe wir geniessen beide
diese Rundum-Betreuung.
Das Welpenzimmer
(ein Raum zwischen meinem Schlaf- und dem Arbeitszimmer, der
hell, luftig und gefliest ist) bleibt während den 10 Wochen
der Welpenaufzucht unser aller Lebensmittelpunkt. Die Welpen
werden "grossgekuschelt" und können gemeinsam
mit mir und meinem kleinen Rudel neugierig und freudig Schritt
für Schritt alle alltäglichen Dinge und Haushaltsgeräusche
kennenlernen, die ihnen in ihrem späteren Beagleleben
immer wieder begegnen werden.
Sobald es das Wetter und die Temperaturen zulässt, dürfen
die Zwerge zuerst den Balkon und später dann auch den
Abenteuerspielplatz auf der Terrasse und im Garten entdecken.
Jetzt sind auch die zukünftigen Adoptiveltern herzlich
eingeladen, ihre(n) Kleine(n) so oft sie wollen zu besuchen
(mein Haus steht den Welpenleuten immer offen), so dass Welpi
schon eine Beziehung zu seiner "neuen Meute" aufbauen
kann, bevor er die Casa Libra verlässt.
Ausgesucht
werden die Welpen jedoch oft etwas später als in der
4. Woche und manchmal braucht es dafür auch
mehr als einen Besuch um zu sehen, wer zu wem passt. Es ist
denke ich für jeden zukünftigen Hundebesitzer wichtig
und schön schon etwas mehr sehen zu können, wie
sich die Welpen entwickeln und was für Charakterzüge
sie an den Tag legen. In den ersten 3 Wochen starten die Kleinen
lediglich erste Gehversuche, schlafen sehr viel und oder saugen
an der Milchbar.
Die Welpen — was ist inbegriffen?
Die Welpen werden bei mir bestmöglich gefördert
und immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert. Dadurch
schaffe ich optimale Voraussetzungen für ihre gesunde
körperliche aber noch viel mehr geistige Entwicklung,
so dass sie mit Selbstvertrauen in ihr neues Zuhause und die
grosse weite Welt gehen. Und so ist dann auch der emotionale
Grundstock gegeben zur grossen Freundschaft, die meine Zwerge
in ihrem späteren neuen Mensch-Hunde-Rudel erleben sollen.
Bekanntermassen steht das Sternzeichen Waage [Libra] ja für
Ausgeglichenheit und so sollen meine Beaglechen
"di Casa Libra" auch sein: nicht nur süss und
von guter Gesundheit, sondern eben auch wesensstark und ausgeglichen.
Die Welpen werden im Alter von zirka 10 Wochen abgegeben.
Sie sind zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich regelmässig
entwurmt, ihrem Alter entsprechend geimpft (Kombiimpfung)
und natürlich gechipt. Sowohl die Zuchtstätte wie
auch die Mutterhündin und der gesamte Wurf wurden durch
ein Mitglied der Zuchtkommission des Beagle Club Schweiz mindestens
einmal begutachtet ("grosszügige, schöne Anlage"
und "liebevoll geführte Zucht mit viel Zeit u. Betreuung
der Welpen").
Es gehört nicht nur die Liebe zu Hunden und Menschen
dazu, sondern auch eine Menge Verrücktheit, Idealismus
und natürlich auch die Bereitschaft auf Ferien zu verzichten
und ein Leben praktisch ohne Freizeit zu führen, wenn
man Rassehunde nach meiner Façon halten, züchten
und aufziehen will. Deshalb sind meine Welpen definitiv keine
Schnäppchenangebote und kosten möglicherweise
auch etwas mehr als der Durchschnitt. Dafür ist mein
"Welpenpaket" auch sehr umfassend:
- Ahnentafel des Beagle Clubs (SKG/FCI Papiere) mit 4-Generationen
- internationalen Heimtierausweis (für Auslandsreisen)
- sehr ausführliche Welpenmappe mit meinen Tipps zur
Aufzucht, Erziehung und Ernährung (bis zur Übernahme
haben wir uns dann bei den Besuchen schon ausgiebig darüber
unterhalten)
- Welpen-Halsband/-Leine
- 2 Spielzeuge aus meinem Welpenspielgarten
- einen grossen Sack Qualitäts-Welpenfutter welches ich bisher gefüttert
habe
Was Sie sonst noch so alles für Ihr Beaglechen brauchen
können Sie hier
lesen »
Die Auswahl der neuen Familie
Wir wohnen hinter dem Mond... oder doch zumindest praktisch
am Ende der Welt. Jedenfalls für manche Leute. Wer also
nur auf den richtigen Abgabetermin achtet (wir haben nicht einmal jedes Jahr
einen Wurf eine gewisse Wartezeit ergibt sich
bei uns also von selbst) oder auf die Anzahl Kilometer für
die Fahrt zum Züchter, wird sicher nicht bis zu uns kommen...
und das ist auch ganz gut so :-)).
Sie können bei mir auch nicht einfach einen
Welpen per Mail oder am Telefon "reservieren", sondern Sie sollten auch etwas "zu uns passen"
der Funke muss auf beiden Seiten rüberspringen und
das sehen wir erst bei einem gemeinsamen unverbindlichen Gespräch hier
bei uns sobald feststeht, ob wir tatsächlich einen Wurf haben werden.
Bei der Auswahl der neuen Familien helfen mir übrigens meine Hundis gerne, erfahrungsgemäss
haben sie ein sehr feines Gespür wo das Feuer für
die Rasse Beagle schon brennt...
Ich
weiss, es gibt sie noch die Verrückten, die den Hunden
einen ähnlichen Stellenwert einräumen wie ich es
tue... und deshalb stelle ich bei der Auswahl der passenden
neuen Familie sicher auch die eine oder andere Frage... Schliesslich
sollen Sie sich mit den Verhaltenseigenschaften (nicht nur
den positiven sondern auch den negativen !!) der Rasse
Beagle auseinandergesetzt haben und sich alle Familienmitglieder
wirklich von ganzem Herzen genau deshalb diese Rasse wünschen.
Ausserdem sollen Sie einem Beagle ein artgerechtes Leben bieten
können und ihn auch fördern wollen. Ich nehme mir
sehr viel Zeit für eine möglichst umfassende Prägung,
damit Sie einen wesensfesten, intelligenten und sicheren Welpen
mit heimnehmen können. Deshalb sollen Sie meine Bemühungen
nicht nur schätzen, sondern die Aufzucht in meinem Sinne
weiterführen.
(Bei meinem dritten Wurf meinte jemand: "Aber so werden
Sie Ihre Welpen nie los!" Genau, loswerden will ich sie
sowieso nicht... Ich will nicht abstumpfen und sagen: Egal,
Hauptsache verkauft! Und aus diesem Grund wird es so lange Abstand durch Corona verordnet ist auch keinen Wurf bei uns geben.).
Ich lasse meine Hundekinder nur ungern gehen. Wenn aber da
eine neue Familie wartet, die mir während den vergangenen
Wochen an's Herz gewachsen ist, weil wir uns gemeinsam auf
die Zukunft "unseres" Beaglekindes freuen, wenn
wir "die gleiche Sprache" sprechen, dann ist auch
bei mir die eine oder andere Freudenträne zwischen den
Abschiedstränen.
Wie geht es weiter? ...und (m)ein letzter Wunsch
Ich wünsche mir lebenslangen Kontakt zu meinen Beaglekindern,
freue mich über jede Foto und jedes Feedback... und natürlich
erwarte ;-)) ich auch, meine Welpen von Zeit zu Zeit wieder
zu sehen, sei es auf einen schnellen Kaffee, auf einem gemeinsamen
Spaziergang oder einem Welpentreffen, wo sich Hunde-Geschwister
und -Eltern wiedersehen und die Besitzer gemeinsam über
die Streiche ihrer vierbeinigen Lieblinge lachen können
oder wieso nicht, auch an der einen oder anderen Hunde-Ausstellung
oder sehr gerne auch als Deckrüde
(wenn Sie meine Bemühungen in Sachen "Rasse Beagle"
unterstützen möchten).
So oder so bin aber für alle meine "Babys"
und ihre Menschen auch nach der Abgabe weiterhin gerne der
erste Ansprechpartner für die kleinen oder auch grossen
Wehwehchen, egal zu welcher Zeit und jeder Welpe "di
Casa Libra" hat vertraglich geregelte Heimkehrgarantie.
Das bedeutet, dass meine Hunde in Notsituationen immer wieder
zu mir "nach Hause" kommen können. Ich möchte
nicht, dass je einer in einem Tierheim abgegeben werden muss...
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Le prime 10 settimane del cucciolo
Nel 2010 ho completato la formazione per monitrice corsi
cuccioli ed è una grande gioia per me poter seguire
i miei cuccioli dal giorno di nascita finche lasciano la mia
casa per andare nelle nuove famiglie.
I
cuccioli nascono nella cassa parto, sistemata nella camera
dei cuccioli che si trova tra la mia camera da letto e il
mio ufficio. Questa loro camera diventerà il centro
della nostra vita quotidiana nelle prossime settimane. I cuccioli
imparano ad interagire tra di loro e con la loro mammina ed
il resto del branco. I miei cani uccioli vengono allevati
in casa a stretto contatto con me e il resto del branco, ed
ogni minuto della giornata è per loro una nuova lezione.
I
primi mesi di vita sono basilari e ciò che accade in
questo periodo influenza tutta la vita futura del cane. Le
esperienze che il cucciolo affronta in questa fase sono decisive
perché ne influenzeranno il comportamento e la capacità
di adattarsi in maniera positiva alla convivenza con l'uomo
e con gli altri animali. La mancanza di adeguate stimolazioni
ed interazioni è spesso allorigine di problemi
comportamentali, che nel cane adulto divengono di complessa
gestione e che purtroppo possono portare all'abbandono dellanimale.
Ecco perché il proprietario deve prestare un'attenzione
particolare dove compra il suo nuovo membro di famiglia.
Il
mio obiettivo è di presentare con gradualità
e senza traumi al cucciolo il maggior numero di i stimoli
che incontrerà nella sua vita, in modo che li consideri
eventi normali e che impari che le novità non rappresentano
necessariamente un pericolo. Dedico tutto il mio tempo ai
cuccioli - e alle nuove famiglie.
La scelta della nuova famiglia
Il mio allevamento è e sempre rimarrà di
tipo amatoriale ed è basato sul grande amore che nutro
per questa magnifica razza. Avrò una o al massimo due
cucciolate all'anno ....quindi è quasi ovvio che ci
sarà da attendere finche potete accogliere un cuccioli
di Casa Libra nella vostra casa. Quindi chi non ha la pazienza
di aspettare non viene da me di sicuro. Pero attenzione, non
potete semplicemente "riservare" un cucciolo da
me ne "comprare" uno... Scelgo il futuri proprietari
dei miei cani con alcuni criteri specifici e dovete essere
pronti a passare personalmente da noi per rispndere a un paio
di domande.
La consegna del cucciolo
I
cuccioli vengono ceduti a nove/dieci settimane di età
dopo il controllo del veterinario di fiducia e di un responsabile
del Beagle Club Svizzero. Sono sverminati diverse volte
e muniti di microchip, libretto di vaccino, iscrizione all'anagrafe
canina e pedigree. Insieme al cucciolo riceverete le crocchette
per il primo tempo e collare e guinzaglio.
... e poi?
Sarò sempre sempre a completa disposizione dei
nuovi proprietari per qualsiasi informazione e consiglio in
modo da aiutarvi a crescere il cucciolo nel migliore dei modi.
Per me è un vero piacere potervi essere di aiuto nella
crescita del vostro nuovo amico a 4 zampe! E mi farebbe
veramente piacere vedere il cucciolo/cane ogni tanto, sentire
come state o al meno ricevere ogni tanto una fotografia.

Unsere ersten Welpen mit Mami Breeze im November
2006
I nostri primi cuccioli con mammina Breeze in novembre
2006
Casa Libra - ABC
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Die Vegetative Phase (1. und 2. Woche)
Ein Welpe wird mit geschlossenen Augen und Ohren geboren,
um diese empfindlichen Organe in den ersten Lebenstagen
zu schützten.
In dieser Phase bestimmt noch das Reflexverhalten
das Verhalten des Welpen, es ist eine sehr primitive
Form von Verhalten und hat nur mit dem eigenen Organismus
zu tun, d.h. der Welpe ist in dieser Zeit nur auf Selbsterhaltung
orientier. Es finden keinerlei soziale Kontakte, kein
Umweltbezug und auch kein Lernen statt. Der Welpe denkt
nur an sich und nimmt noch keinen Kontakt auf mit den
Geschwistern oder und schon gar nicht mit den Menschen
(und sollte er an unserem Finger nuckelt ist dies ein
angeborener Reflex.... ;-))
Die Welpen können noch nicht richtig kriechen
oder laufen. In den ersten zwei Wochen ist ein Welpe
fast nur mit Nahrungsaufnahme und Schlafen/Verdauung
beschäftigt. Er muss trinken, er muss es warm haben,
er muss wachsen und sein Körper muss sich weiter
entwickeln.
In der vegetativen Phase gibt es aber auch schon
Ansätze von Instinktverhalten: Das Saugen
und Schlucken ist dem Welpen angeboren. Der Suchreflex
und der Saugreflex sind eine erste Form von Jagdinstinkt
(Jagd auf Futter). Ein starker Saugreflex weist auf
ein gutes Jagdverhalten hin. Zur Fortbewegung schiebt
sich der Welpe mit pendelnden Kopfbewegungen am mütterlichen
Körper entlang. Stösst er gegen eine Zitze
so versucht er, diese zu fassen und an ihr zu saugen.
Der Milchtritt ist eine Form von Instinktverhalten,
die später als Unterordnungsgeste bestehen bleibt.
Ist er dann gesättigt, sucht er, da seine Wärmeregulation
noch nicht vollständig funktioniert, nach einer
möglichst grossen Kontaktfläche am Körper
seiner Mutter. Die Bewegungen übernehmen zu diesem
Zeitpunkt noch die Vorderbeine des Welpen, da die Hinterbeine
noch wenig funktionstüchtig sind.
Schon kurze Zeit nach der Geburt kann sich der Welpe
bereits durch stimmlich vielfältige Äusserungen
der Umwelt und im speziellen seiner Mutter mitteilen.
Er jammert konstant vor sich hin, wenn er hungrig ist
oder wenn ihm kalt ist. Laut und durchdringend quäkt
er, wenn die Mutterhündin versehentlich auf ihn
tritt, er aus der Wurfkiste gefallen ist, oder wenn
er Schmerzen hat. Die einzelnen Lautäusserungen
rufen bei der Hündin entsprechende instinktgesteuerte
Reaktionen hervor, sie wird unruhig und versucht die
Welpen in einen zufriedenen Zustand zurückzubringen.
Es gibt Welpen, die viel Suchverhalten zeigen, aber
fast kein Geräusch machen (dieser Welpe wird später
sehr selbstständig sein) und es gibt faule Welpen,
die sich fast nicht bewegen und sehr viel jammern (diese
Welpen werden später sehr unselbständig sein).
Die Ohren beginnen sich etwa vom achten Tag an zu
öffnen. Die Augen öffnen sich ca. ab dem 10.
Tag. Das Öffnen der Augen erfolgt vom inneren Augenwinkel
aus. Anfänglich sind die Augen des Welpen noch
trübblau, aber nach etwa 3 Wochen werden die Augen
dann klar, und der Welpe reagiert auch visuell deutlich
auf Bewegungen. Mit dem Öffnen der Ohren und Augen
erschliesst der Welpe nun seine Umwelt und sein Kontakt
verläuft anfangs zwischen Mutter, Geschwistern
und der Familie des Züchters. Zu diesem Zeitpunkt
ist der Welpe noch zahnlos.
Nun können auch die erste "Gehversuche"
;-)) beobachtet werden, d.h. die Welpen bewegen sich
immer mehr nicht mehr nur durch pendelnde Bewegungen
vorwärts oder kriechen, sondern stemmen sich auf
die Beine.
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Die Übergangsphase (3. Woche)
Eine für die Entwicklung der Welpen sehr wichtige
Woche.
Die Übergangsphase wird manchmal auch als Phase
des Erwachens bezeichnet und beginnt mit dem Öffnen
der Augen und endet, wenn der Welpe zu hören beginnt,
d.h. auf Geräusche reagiert (vierte Woche). Auch
wenn das Sehvermögen in diesem Stadium noch nicht
voll ausgebildet ist, kann das Fortbestehen bestimmter
Verhaltensweisen wie Wühlen zum Auffinden der Zitze
oder Erforschen der Umwelt durch Tasten auf Störungen
der Sehkraft hinweisen.
In dieser Phase wagen die Welpen normalerweise erstmals
die Erkundung ihrer Umgebung, beginnen zu spielen, verstärken
die Bindung an die Mutter und erkennen ihre Geschwister
wieder (Prägung). Der Züchter kann die Übergangsphase
der Welpen dazu nutzen, sie an die menschliche Gesellschaft
und an den menschlichen Geruch zu gewöhnen, indem
er sich schon jetzt viel mit den Welpen abgibt.
Die Welpen befinden sich jetzt in einem Zwischenstadium,
in dem ihre Sinne erwachen, sich entfalten, in der Vorbereitungsphase
für das künftige Sozialleben unserer Hunde.
Es ist ein verhältnismässig schneller Übergang
vom reinen, völlig selbstbezogenen Saug- und Schlafstadium
zum aktiven Entdecken der engeren Umwelt und zur ersten
Aufnahme von Kontakten mit den Geschwistern, der erste
Keim zu dem so vielschichtigen Sozialverhalten des erwachsenen
Hundes.
In der Regel öffnen sich die Lidspalten und äusseren
Gehörgänge so am 13. Lebenstag. Für
den Welpen ändert sich aber erst einmal nichts,
da sich die Sehfähigkeit der Augen erst um den
17. oder 18. Tag entwickelt.
Ebenso ist es mit dem Gehör, und auch die Nase
scheint erst jetzt so richtig zu erwachen. So am 18. Lebenstag
kann man dann beobachten, wie die Welpen nun alles mit
der Nase zu untersuchen beginnen. So werden auch erste
Kontakte mit den Geschwistern aufgenommen und es wird
jetzt oft versucht, Ohren, Nasen oder Pfoten der Geschwister
ins Maul zu nehmen.
Soziale Verhaltensweisen selbst sind jetzt natürlich
noch nicht entwickelt. Nur der Ausdruck freudiger Erregung
in Form eines noch ungeschickten Wedeln mit dem kurzen
Schwänzchen wird der Mutter dargebracht, wenn sie
nach kurzer Abwesenheit ins Lager zurückkommt.
Dann heben sich auch die Köpfe der Mutter entgegen,
die Welpen versuchen, ihr Maul zu erreichen.
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Ab der 4. bis zur 6. Woche vollzieht sich der Zahndurchbruch
des Milchgebisses. Nach vollständiger Umzahnung
hat der Welpe 28 Zähne im Milchgebiss.
Die Prägungsphase (4. bis 7. Woche)
Augen, Nase und Ohren sind nun voll entwickelt. So
werden nun mit angespannter Körperhaltung Bewegungsvorgänge
in der Umgebung aufmerksam verfolgt und die Welpen reagieren
deutlich auf Geräusche, die mit Knurren oder auch
Bellen quittiert werden. Die Befähigung zur Fortbewegung
reift in diesen Wochen rasch und entwickelt sich vor
allem im Spiel zu grösserer Schnelligkeit, Wendigkeit
und Sicherheit. Diese zunehmenden Fähigkeiten beruhen
auch auf einem sich stetig steigernden Bewegungsbedürfnis;
dementsprechend werden auch die Schlafperioden kürzer.
Die Lagerbindung löst sich, nun setzt der Folgetrieb
ein. Der Welpe folgt seiner Mutter möglichst auf
Schritt und Tritt. Neugier und Lerntrieb treten nun
stark in den Vordergrund und kennzeichnen das ganze
Welpenleben. Alles wird erkundet und probiert, an allen
erreichbaren Dingen wird versuchsweise herumgekaut.
Letzteres erinnert an Kleinkinder, die ja auch versuchen,
alles in den Mund zu stecken.
Jetzt kann man bei den Welpen schon eine ganze Reihe
sozialer Verhaltensweisen erkennen. Das Wedeln mit dem
Schwanz als Ausdruck freudiger Erregung und Zuwendung,
das Einklemmen des Schwanzes als Ausdruck ängstlicher
Ergebenheit, oder auch das Mundwinkelstossen als Ausdruck
freundlicher Ergebenheit und Zuneigung. Im Spiel mit
seinen Wurfgeschwistern lernt er seinen sozialen Rang
zu finden und sich und die anderen auszutesten.
Die erweiterte Umwelt bietet eine ideale Chance zu täglichen
neuem Erleben, zum Schulen der Sinne, zur Stärkung
der Körperkraft. Die erziehende Mutterhündin
hat ganz neue Möglichkeiten und das Lernspiel beginnt,
aber auch der Züchter ist gefordert immer wieder
neue Reize zu bieten. Das, was in dieser Zeit nicht
gelernt wird, kann niemals mehr nachgeholt werden und
es kommt später mit grosser Wahrscheinlich zu Sozialisierungsproblemen,
die man nur noch schwer aufarbeiten kann.
In der Prägungsphase nimmt der Welpe bewusst
sein Umfeld wahr und lernt seine Sozialpartner kennen.
Die Erfahrungen am Geburtsort sind also entscheidend
für das ganze zukünftige Leben des Hundes.
Es entscheidet sich sein späteres Verhältnis
zu Artgenossen und Menschen. Liegen hier Defizite, etwa
durch isolierte Aufzucht vor (zum Beispiel im Zwinger oder jetzt während dem Corona Lockdown), kann man diese später
kaum noch aufarbeiten. Je weniger ein Welpe in dieser
Phase mit Menschen, anderen Tieren oder auch Geräuschen
in Kontakt kommt, umso schlechter ist er geprägt.
Abhängig von der Rasse und der Genetik kann das
später zu grossen Problemen führen.
In dieser Zeit werden die Grundsteine für die
Wesensentwicklung des Hundes gelegt, d.h. seine charakteristischen
Verhaltenseigenschaften, die ein Produkt aus erblichen
Anlagen und Umwelterfahrung sind. Gewünscht wird
ein Hund mit einem angenehmen, zuverlässigen Wesen
ohne Ängstlichkeit und Überaggressivität,
kurz der wesenssichere Hund der zu einem alltagstauglichen
und sozialverträglichen Vierbeiner heranwachsen
soll.
Unter einem wesenssicheren Hund verstehen wir ein Tier,
welches sich sicher und furchtlos in unserer Welt bewegt
und zu dem Menschen ein tiefes Grundvertrauen entwickelt
hat. Die Wesensentwicklung beginnt beim Züchter,
denn der Welpe befindet sich jetzt in einer hochsensiblen
Phase höchster Lernbereitschaft.
Die erblichen Anlagen können wir nicht mehr verändern,
aber die Art und Weise, wie wir dem Welpen die Umwelt
zur Verfügung stellen, darauf hat der Züchter
den alleinigen Einfluss und deshalb auch die grösste
Verantwortung.
Es ist also enorm wichtig, dass dem Welpen in dieser
Phase die Möglichkeit geboten wird, neue Erfahrungen
zu machen. Neue Dinge zu fühlen (z.B. verschiedene
Bodenbeläge), neue Gerüche zu entdecken und
verschiedene Gegenstände ins Maul zu nehmen.
Inniger Körperkontakt, ausgelassene Spiele
und die liebevolle Betreuung und viel Anwesenheit des/der
ZüchterIn sind unerlässlich um das nötige
Vertrauen zum Menschen zu schaffen. Es ist wichtig,
sich zu den Welpen hinabzukauern, sie auf dem Schoss
herumkrabbeln zu lassen oder sich zu ihnen zu legen.
Die Welpen müssen die Möglichkeit haben, den
Menschen zu beschnuppern, bepfoten, belecken und beknabbern
zu können. Wer als Züchter nur Futter hinstellt
und das Gehege reinigt, sollte lieber die Hände
vom Züchten lassen.
Der Welpe sollte jetzt auch die Möglichkeit haben,
verschiedene Menschen kennen zu lernen (z.B. beiderlei
Geschlechts, verschiedener Hautfarbe, junge und alte
Menschen, Menschen mit einem verändertem Gangbild,
etc.). Welpen müssen in der Prägephase erfahren,
dass es verschiedene Menschen gibt, die zwar unterschiedlich
riechen, sich aber ähnlich gut verhalten.
Auch Kontakt zu anderen Hunden ist jetzt wichtig. Und
natürlich brauchen die Welpen nach viel Aufregung
einige Stunden wohlverdienten Schlaf, sonst werden sie
überdreht und nervös, was auch schädlich
sein kann.
Am Anfang ist die Angst
Angst vor Unbekanntem ist angeboren. Als Urgefühl
des Bedrohtseins tritt Angst überall dort auf,
wo der Welpe mit Neuem und bisher Unbekanntem konfrontiert
wird. Die Entwicklung besteht für den Welpen nun
darin, so nach und nach, Unbekanntes in Bekanntes zu
verwandeln. Dabei hilft ihm seine angeborenen Neugier.
Würde es die Angst vor Unbekanntem nicht geben
und der Welpe könnte ausschliesslich seiner Neugier
folgen, so wäre seine nächste Erfahrung möglicherweise
auch schon die letzte.
Angst ist also ein wichtiger und lebenserhaltender Anteil
des Verhaltens, die Angst schützt die Jungtiere,
blindlings in Gefahren hinein zu laufen, die für
sie tödlich sein könnten. Je mehr der Welpe
die Möglichkeit hat, Unbekanntes in Bekanntes zu
verwandeln, um so weniger Angst muss er haben. Der Welpe
macht Erfahrungen, bewertet, ordnet ein und lernt, wovor
er künftig Angst haben muss und vor was nicht.
Und hier liegt die Aufgabe des Züchters, dem
Welpen zu helfen, das Urgefühl der Angst eigenaktiv
überwinden zu lernen, wo sie unnötig ist.
Das eigenaktive Wandeln von Unsicherheit in Sicherheit
ist ein entscheidender Lernprozess zur Lebensbewältigung.
Unsere Welpen sind zum Lernen geboren, das ist eine
biologische Notwendigkeit. Daraus ergibt sich auch die
hohe Anpassungsfähigkeit unserer Hunde. Und es
wird an den aktuell vorgefundenen Lebensbedingungen
gelernt, die ganz individuell zu bewältigen sind.
Es ist Aufgabe des Züchters, den Welpen auf den
richtigen Weg zu bringen und die verschiedensten Lernmöglichkeiten
bereitzustellen.
Die Qualität der Aufzuchtbedingungen bestimmt
das Mass späterer Belastbarkeit. Dem Welpen muss
also ausreichend Möglichkeit geboten werden, sich
mit der natürlichen, der sozialen und der zivilisatorischen
Umwelt aktiv auseinanderzusetzen. Dabei ist das wichtige
Mass ausschlaggebend: Überbehütung macht lebensuntüchtig
Überforderungen können Ängste
verstärken, sie äussern sich in Meideverhalten,
Hemmungen und Lernblockaden.
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7. - 10. Lebenswoche
Nun sind wir in der aufwendigsten Arbeitsphase des
Züchters, da die Welpen nun einen ständigen
Kontakt zu "Zweibeinern" benötigen. Alles
was der Welpe in diesem Stadium punkto Zuwendung nicht
bekommt, ist später kaum nachzuholen, da sich in
der 7. bis zur 12. Woche beim Junghund die definitive
Beziehung zum Menschen bildet, wohl gemerkt, zum Individuum
Mensch, nicht zu dem Menschen, bei dem er später
bleiben wird.
Ab der 7. Lebenswoche gehen die Welpen nun endgültig
auf Entdeckungsreise und nichts ist mehr vor ihnen sicher.
Die Neugierde und der Beutetrieb lassen sie nun Erfahrungen
sammeln, und die ersten Rangordnungskämpfe werden
ausgefochten. Ein guter Züchter beobachtet ab diesem
Stadium sehr intensiv die jungen Hunde, da man nun schon
sehr viel über die Charakteranlagen des einzelnen
Welpen erfahren kann.
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Die Sozialisierungsphase (8. bis 12. Woche)
In der Prägungsphase war es so, dass der Welpe
etwas getan hat und daraus gelernt hat. Hier in der
Sozialisierungsphase ist es nun aber so, dass das soziale
Umfeld etwas macht, woraus der Welpe lernt. Das soziale
Umfeld fängt an, auf das Verhalten des Welpen Einfluss
zu nehmen. Wenn der Welpe während der Prägungsphase
gelernt hat, dass ein Regenschirm keine Bedrohung ist,
dann lernt er in der Sozialisierungsphase, dass das
kein Knabbermaterial ist.
Wir können jetzt häufiger Kampfspiele
beobachten, wo es immer auch verschiedene Elemente des
Ausdrucksverhaltens sichtbar werden. Es werden auch
immer mehr taktische Bewegungsweisen der Welpen beobachtet.
Man versucht sich ständig auf die eine oder andere
Art zu überlisten. Sei es bei der Fütterung
oder wenn es darum geht, dem anderem Welpen ein Spielzeug
zu klauen. Die Abwehrreaktion und der Schmerzlaut des
Betroffenen belehren den rüpelhaften Bruder, dass
er zu weit gegangen ist. So lernt der Welpe seine Kräfte
einzuschätzen und unter Kontrolle zu bringen.
Wenn wir jetzt einen Welpen nachdrücklich darüber
belehren, dass unsere Hand nicht aus Hartholz ist, begreift
er bald, wie weit er gehen darf und wird auch als ausgewachsener
Hund mit uns "auf die sanfte Methode" spielen.
Der Welpe muss also das Zusammenspiel mit dem Menschen
als eine für beide Seiten erfreuliche Wechselbeziehung
kennenlernen.
Freundliche Reaktionen des Menschen, wie Loben oder
Streicheln auf erwünschte Verhaltensweisen, prägen
sich dem Welpen ebenso ein wie disziplinierende Strafen
bei Übertretung von Tabus. Da sind einige Wiederholungen
notwendig, da der Welpe auch die Konsequenz seines menschlichen
Erziehers erproben wird. Je lustvoller das Spiel mit
dem Menschen ist und je mehr erstes Lernen als Spiel
empfunden wird, um so grösser wird die künftige
Lernfreudigkeit des Hundes sein. Sie wird in dieser
Phase für alle Zeiten festgelegt.
Der Welpe muss dabei auch im Umgang mit Menschen Selbstsicherheit
und Selbstvertrauen entwickeln.
Wichtig ist, dass das notwendige Disziplinieren für
den Welpen in einem verkraftbaren Rahmen bleibt. Das
ist der Fall, wenn der Welpe auch nach einer unumgänglich
notwendigen Strafe unmittelbar danach seine Anhänglichkeitsbezeugung
darbringt.
Die vorgebliche "Wesensschwäche" so
vieler Hunde beruht häufig genug auf Erziehungsfehlern
in der Sozialisierungsphase, in der zumeist viel zuwenig
mit dem Hund gespielt, dafür um so mehr "dressiert"
wird. Alle in dieser Zeit, durch falsche Behandlung
erfahrenen Unsicherheiten und Ängste sind nach
dieser Phase kaum mehr rückgängig zu machen
und wirken in der Hundeseele sein ganzes Leben nach.
Der Welpe beginnt, seine Umwelt zu entdecken und
sich in die Rangordnung einzufügen. Alles war er
jetzt lernt, lernt er sozusagen fürs Leben. Im
Rudel wird der Welpe jetzt vom Rüden erzogen und
genau diese Aufgabe müssen wir nun übernehmen.
Ist der Welpe auch noch so süss...es ist in dieser
Zeit absolut notwendig dem Welpen liebevoll aber auch
konsequent seine Grenzen aufzuzeigen. Weite und Umfang
der sozialen Partnerschaft zwischen Mensch und Hund
werden eben jetzt in der Sozialisierungsphase unwiderruflich
geprägt und wirken für alle weitere Zukunft
auf fast alle Eigenschaften des Hundes ein.
Wer das verkennt, und wer das nicht gerade in jener
Zeit, in der der Welpe seine sozialen Antriebe verwirklicht
und ausbaut, sehr bedacht fördert, der macht sich
dem Hund gegenüber schuldig.
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